7.7.2016 – Einladung zur Potsdamer Runde im Juli 2016

Wir laden Euch recht herzlich zu unserer Potsdamer Runde am 7. Juli 2016, ab 18:00 Uhr ein. Die Veranstaltung findet im China Haus Potsdam in der Zeppelinstr. 147 (am Bahnhof Charlottenhof in Potsdam West, sehr gut zu erreichen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Tram 91, 94, diversen Bus-Linien und diversen Regionalbahnen der Deutschen Bahn) statt.

Die Veranstaltung findet im Asia-Restaurant Mandarin in der Lindenstr. 44 (Ecke Bäckerstr.) in Potsdam statt.

Beginn: ab 18:00 Uhr mit Smalltalk und gemeinsamen Essen, anschließend ab ca. 19 Uhr Vortrag und Diskussion

Referent: Karl Wild

Thema: Die Aktualität der ökonomischen Krise bei Karl Marx

Diskussionsthese

Das Thema beinhaltet einen Widerspruch: „Ökonomische Krise“, vor allem dargelegt im „Kapital“, ist bei Marx ein abstrakter Begriff, der das Wesen der Krise herausarbeitet, um unabhängig von Ort und Zeit uns ein Muster der Krisenerscheinungen an die Hand zu geben, nicht aber um diese Erscheinungen selbst zu analysieren, da jede konkrete Krise mehr umfasst als die Dimension der „Ökonomie“.

Wollen wir das aktuelle Krisenbündel z.B. in Europa erfassen, brauchen wir als erstes so etwas wie eine Ausgangs-Definition: Eine Krise oder ein gesellschaftlicher radikaler Wandel „… ist nur in den Perioden möglich, wo … die modernen Produktivkräfte und die bürgerlichen Produktionsformen miteinander in Widerspruch geraten“. (MEW 7, Klassenkämpfe in Frankreich, S. 98) Zentral in diesem Zitat ist die dialektische Kategorie des „Widerspruchs„, welcher uns aufgibt, die konkreten Klassenkämpfe in einer Krise des Kapitals zu bestimmen. Produktivkräfte, und zwar die „modernen“ höchstentwickelten, derer es bei Marx zwei gibt – das Schaffen der Werktätigen und die Naturkräfte zu einem bestimmten Zeitpunkt -, geraten mit den „bürgerlichen Produktionsformen“ periodisch in einen grundsätzlichen Konflikt mit ungewissem Ausgang. „Produktionsformen“ sind z.B. Landwirtschaft, Industrie, Persönliche Dienste, Kommunikation und Logistik. Den Takt geben die in der Gesellschaft dominanten Branchen vor.

Marx sah z.B. in der Mitte des 19. Jahrhundert diese Bedingungen als erfüllt an, W.I. Lenin mit den Finanzkapital zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Beide irrten bekanntlich mit verhängnisvollen Folgen, da die dynamisch-chaotische Beharrungskraft des Kapitalismus sich in jeder industriellen Revolution bis heute duchsetzte. In der gegenwärtigen Krisenphase 4.0 stößt die moderne globalisierte Welt wieder an so einen Scheideweg der Geschichte, so meine These.

In der Diskussion können wir unsere Kriseneindrücke und -analysen, inmitten eines immer größer werdenden Chaos, produktiv austauschen.

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